Programm

Schwanensee

Samstag, 7. | Pfingstsonntag, 8. | Pfingstmontag, 9. Juni 2025

1871 komponierte Tschaikowsky ganz für den häuslichen Gebrauch und zum Vergnügen der Kinder seiner Schwester Alexandra die Musik zu der uralten Sage von einer verzauberten Schwanenprinzessin, die nur durch die Liebe aus dem Bann des Bösen erlöst werden kann. Schon in dieser Urfassung soll das berühmte musikalische Leitmotiv enthalten gewesen sein.
Die heute bekannte sinfonische Fassung mit Ballett kam erst 1877 am Moskauer Bolschoi zur Uraufführung. Seit über einhundert Jahren gilt „Schwanensee“ nun als Ikone und Inbegriff des klassischen Balletts.

Die ersten Aufführungen brachten nur mäßigen Erfolg für Tschaikowsky; die Ausnahmestellung der Musik wurde nicht erkannt, die Partitur war zu sinfonisch und komplex für eine Ballettmusik, auch verarbeitete er Melodien und Tänze aus vielen Ländern, die dem Publikum zu fremdländisch, zu kontrastreich und dramatisch erschienen.
Seine Musik lebt vom Spannungsfeld zwischen realen irdischen Klängen und dem lyrisch- elegischen Ton der Schwanenwelt. Am Ende weitet sich die Musik ins Transzendente und das Thema hellt sich in lichtes Dur auf.

Er vertont eine unmögliche Liebe: Das Gefühl der Ohnmacht gegenüber dem Schicksal und der ständige Wechsel zwischen den Traumwelten des Schwanenreiches und der Wirklichkeit.

Der weiße Schwan gilt als Symbol für Reinheit, Licht, Reife und Vollendung. Oft ist dieses Tier Begleiter eines Gottes in den Kulturen. Er bewegt sich zu Wasser, Luft und Land. Er repräsentiert das träumende Tierreich, welches zur Erlösung strebt mit dem Wissen und der Weisheit der Ahnen.

Der dunkle Schwan hingegen zeigt das Unbewusste im Menschen auf, das überwunden werden will durch Erkenntnisse, Entscheidungen und das Aufgeben von Illusionen.

Schwanensee ist eine Geschichte um das Gute und das Böse. Hauptorte der Handlung sind ein Schloss und der aus Tränen entstandene See: Schwanensee will uns eine beseelte Welt vor Augen führen.

Beide Orte finden wir in der Kulisse im Innenhof des Jagdschlosses Grunewald in idealer Weise vereint vor.

Wir können uns von den äußeren Bildern des klassischen Balletts lösen, uns ganz der wunderbaren Musik von Tschaikowsky inmitten der Naturkulisse hingeben und eine eigene Geschichte um das Gute und Böse finden.

Der Dirigent Christian Järvi, der die Musik für den Konzertsaal eingespielt hat, äußert sich über das Werk: „Alles hat mit Natur zu tun, mit Spiritualität und dem Ausloten verschiedener Musikstile. Wir erleben ein farbenreiches, offenes, ehrliches und aufrichtiges Russland bei Tschaikowsky."

Als der russische unabhängige Nachrichtensender Dodsch vor dem Hintergrund des Ukraine- Krieges geschlossen wurde, beendeten sie ihr Programm mit einer Aufzeichnung des Schwanenseeballetts, um ein kulturelles Zeichen gegen die Barberei des Krieges und der Unterdrückung zu setzen.

Orpheus Ensemble Berlin
Stefan Meinecke -  Dirigent 

Veranstaltungsablauf

  • Einlass, Catering und Alphornklänge ab 18:00 Uhr
  • Schlossbesichtigung mit Cranach-Ausstellung ab 18:00 Uhr inklusive
  • Konzertbeginn 19:00 Uhr
  • zwei Pausen à 30 Minuten
  • Ende der Veranstaltung gegen 21:45 Uhr